Die Umgebung / Ausflugsziele

Kräherwald 

Der Kräherwald wird gern von erholungssuchenden Wanderern und Spaziergängern besucht. Er ist durch ein gut ausgebautes Wegenetz angenehm zu begehen und wird deshalb und wegen seiner überwiegend mäßigen Steigungen und Gefälle auch von Radfahrern und Joggern gleichermaßen geschätzt. Hier gibt es einen Trimm-Dich-Pfad und einen Waldspielplatz mit Grillstellen. Über die Waldwege sind Feuerbach und der Killesberg gut zu erreichen, der Kuckucksweg führt ebenfalls teilweise durch den Kräherwald.
Funde deuten darauf hin, daß sich hier einst eine römische Ziegelei und Töpferei befunden haben.

Schloss Solitude

1763 begann Herzog Carl Eugen mit dem Bau seines Lustschlosses, das der Ruhe und Erholung dienen sollte. Er gab ihm den Namen Solitude (Einsamkeit).1769 wurde es fertiggestellt (von Philippe de la Guêpière, R.F.H. Fischer und J. F. Weyhing - Innenausbauten von Nikolaus Friedrich von Thouret, Malereien von Nicolas Guibal). Die umfangreichen Gartenanlagen und die entfernteren Gebäude sind mittlerweile restlos beseitigt, jedoch sind das Schloss selbst, sowie seine unmittelbar mit ihm verbundenen Nebengebäude erhalten geblieben. Direkt hinter dem Schloss befinden sich der Cavaliers- und der Officenbau, zwischen beiden der Durchgang zu den Gartenanlagen. Im Cavaliersbau waren die Wohnräume des Herzogs und die Kapelle untergebracht, während der Officenbau das Theater und verschiedene Wirtschaftsräume enthielt. Die Fest- und Wohnräume des eigentlichen Schlosses dienten ausschließlich repräsentativen Zwecken. Neben diesen Hauptgebäuden stehen im leichten Bogen angeordnet zu beiden Seiten die Cavaliershäuschen. Diese waren teilweise für Angehörige des Adels reserviert, in der Mehrzahl jedoch dienten sie funktionellen Zwecken für die Versorgung des Schlosses und seiner Bewohner. Einer dieser Bewohner war übrigens 1772 der damals dreizehnjährige Friedrich Schiller. 

1972 bis 1983 wurde Schloss Solitude umfassend renoviert. Seit 1990 ist die Akademie Schloss Solitude im Officenbau untergebracht. Sie dient der Förderung des künstlerischen Nachwuchses. 

In der Umgebung des Schlosses wurden schon damals diverse Wildgehege für die verschiedensten Wildarten angelegt, später wurden diese dann zu je einem Rot- und Schwarzwildpark zusammengefasst.

Fünf km vom Schloß entfernt befindet sich die ehemalige Solitude-Rennstrecke auf der noch bis 1962 Rennen gefahren wurden. (mehr: www.stuttgart.de)

Rot- und Schwarzwildpark

Bereits König Friedrich I. ließ 1815 den Rotwildpark, 1816 den Schwarzwildpark anlegen, diese waren ab Mitte des 19. Jahrhunderts beliebtes Ausflugsziel der Stuttgarter Bevölkerung. Gegen ein Eintrittsgeld konnte man der Fütterung im Hirschpark beiwohnen. 1919 wurde der Zaun abgerissen und der Park für die Öffentlichkeit freigegeben. Das Wild verlief sich oder wurde abgeschossen. 

1937 wurde von der staatlichen Forstverwaltung wieder eine Geländefläche  nahe dem Bärenschlössle  eingezäunt und Rotwild eingesetzt, das vom Hirschpavillon aus versorgt wurde. Der Rotwildpark als Beispiel eines historischen Weidewaldes ist seit 1939 Naturschutzgebiet. 1958 wurde das Schutzgebiet um den Schwarzwildpark erweitert.

In der Umgebung gibt es zahlreiche Naherholungseinrichtungen, wie Spielplätze, Grillstellen, Unterstandshütten und einen Waldlehrpfad. Hauptanziehungspunkte sind das Bärenschlössle und die drei Wildparkseen

Parkseen

Die Wildparkseen (Bärensee, Neuer See, Pfaffensee) sind eine künstlich aufgestaute Seenkette, über drei Kilometer lang und durch zwei Fahrdämme unterbrochen. Im Jahr 1566 ließ Herzog Christoph durch Aufstauen der Glems den Pfaffensee anlegen, um den Mühlen im Nesenbachtal mehr Wasser zuführen zu können. Ein unterirdischer Stollen leitete das Wasser in die Heidenklinge, von wo es ins Nesenbachtal gelangte. 1618 ließ Herzog Johann Friedrich den Bärensee anlegen, indem der Bärenbach (heute: Bernhardsbach) aufgestaut wurde. 1826 wurde zwischen dem Pfaffen- und Bärensee der Neue See angelegt.

Anlässlich seines Venedigaufenthaltes (1766/67) hatte Herzog Carl Eugen seine Vorliebe für das Gondelfahren entdeckt und hatte sich kurzerhand zwei Gondolieri mitgebracht. Er ließ eine kleine Flotte herrschaftlicher Gondeln bauen, die fortan für herzogliche Vergnügungen den Bärensee befuhren. In einer kleinen Bucht wurde ein Bootshaus erbaut und die venezianischen Sandsteinlöwen vor dem Bärenschlössle kennzeichnen noch heute die damalige Bootsanlegestelle. Das umliegende Waldgebiet diente dem Herzog gleichzeitig als Jagdrevier, so konnte er bei Festveranstaltungen seinen Gästen ein attraktives Umfeld bieten und sich selbst regelmäßig vergnügen.

Bärenschlössle

Herzog Carl Eugen ließ 1768 durch Reinhard Ferdinand Heinrich Fischer (den Solitude-Erbauer) zur Verschönerung des Bärensees einen Pavillon das "Haus am Bärensee" bauen, als Ausgangsplatz für Gondelfahrten und als Jagdhütte. Dabei soll es sich um einen ovalen zweistöckigen Bau mit Terrasse zum Bärensee hin gehandelt haben. Im Erdgeschoss befand sich ein Saal mit historischen Wandmalereien. Im oberen Stock ein Salon mit stuckverzierter Decke und Deckengemälde von Nicolas Guibal (Solitude- Maler). Der Herzog feierte hier rauschende Feste mit Schaujagden und Bootsfahrten, bei denen Wald und See illuminiert wurden. Nach dem Tod von Herzog Carl Eugen waren das Bärenschlössle und die umliegenden Parkanlagen lange Zeit dem Verfall preisgegeben. Einzige bekannte Abbildung des Bärenschlössles ist ein Motiv auf einer Kaffeekanne, die in Ludwigsburg existiert.                                                    

1817 ließ König Wilhelm I. das Bärenschlössle abreißen und durch einen größeren Jagdpavillon im klassischen Stil ersetzen: Auf einem terrassenförmigen Unterbau aus Stein befand sich ein achteckiger Pavillon mit zwei Flügeln. Der Saal war an den Wänden mit Jagdmotiven (E. Kehrer) und -trophäen geschmückt. Die Außenmauern waren mit einer Rindenverkleidung und ebenfalls Jagdtrophäen versehen. Nach 1937 wurde das Bärenschlössle vom Land und von der Stadt als Gästeunterkunft genutzt. Im zweiten Weltkrieg brannte es durch eine Brandbombe bis auf die Grundmauern nieder. Die alten Bronzebären waren zunächst verschwunden, einer wurde jedoch später wiedergefunden und diente als Vorbild für die neuen von Lilli Kerzinger-Werth 1964 geschaffenen Bären. 

1963 wurde auf dem erhalten gebliebenen Sockel das Bärenschlössle wiederaufgebaut. Während im unteren Geschoss ein Ausflugslokal eingebaut wurde, entstand anstelle des ehemaligen Saals im Obergeschoss eine offene Halle, die Wanderern Schutz und Aussicht auf den Bärensee bot. Am 13.11. 1994 wurde das Bärenschlössle durch einen Brand erneut zur Ruine. Jedoch wurde ein neuerlicher Wiederaufbau angestrebt und im Juni 1997 abgeschlossen. Vorbild dafür war das Bärenschlössle von 1817 wobei die Fenster allerdings durch Terrassentüren ersetzt wurden, die der Gastronomie in der unteren Etage im Bedarfsfall eine Ausdehnungsmöglichkeit bieten. 

Birkenkopf (511,20 m NN)

Im 2. Weltkrieg wurde die Stadt Stuttgart zu 45 % zerstört. Mit dem Aufschütten von 1,5 Mio. cbm Trümmern aus 53 Luftangriffen wurde der ursprünglich 471 m hohe Birkenkopf  in den Jahren 1953 - 1957  um 40,20 m erhöht. Dieses Mahnmahl ist zugleich ein Aussichtspunkt, von dem aus man weit ins Land blicken kann.