Geschichtliche Entwicklung

Im Feuerbacher Tal lassen Funde aus der Römerzeit auf eine Ziegelei und eine Töpferei schließen. Eine römische Straße, die sich von Straßburg über Pforzheim und Leonberg zu den römischen Lagern und Siedlungen in Bad Cannstatt hinzieht, passierte im Bereich der "Vier Buchen unser Ortsgebiet. An der Glems und in der Nähe des Bärenschlössles belegen Funde aus keltisch-römischer Zeit bereits eine frühzeitige Besiedlung.

Die schriftlich überlieferte Geschichte beginnt mit der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 1075. Die bisherigen Grundherren, die Grafen von Calw, übertrugen ihren Besitz und die Erträge aus Botnang dem Kloster Hirsau. 1281 verkaufte Hirsau seine Botnanger Besitzungen an das Kloster Bebenhausen. Der erste namentlich bekannte Botnanger ist laut Urkunde von 1397 Konrad Eugen. 1481 wurde Botnang durch Kauf von Graf Eberhard im Barte württembergisch . Kirchlich gehörte Botnang bis ins 15. Jahrhundert zu Feuerbach. 1483 wurde es abgetrennt und erhielt eine eigene Pfarrei. 50 Jahre später kam die Reformation nach Botnang. Aus 1558 datiert das älteste bekannte Taufregister Botnangs. Seither sind alle hier getauften Kinder namentlich bekannt.

Viele Jahrhunderte lebten die Botnanger von Landwirtschaft, Weinbau, sowie Wäscherei und Bleicherei. 

1621 zählten Botnang und Heslach zusammen 645 Einwohner. Elend und Verwüstung des 30- jährigen Krieges führten dazu, daß 1643 noch 201 Menschen in beiden Orten lebten.

1631 erfolgte die Abtrennung der Verwaltung von Feuerbach. Botnang erhielt ein eigenes Ortsgericht und einen Rat.

Während der Zeit Ludwigs XIV bis in die Jahre der französischen Revolution wurde Botnang wiederholt durch französische Truppen besetzt.

 

Zum Schloß Solitude, das von der Gemarkung her zu Stuttgart West gehört, gab es stets eine enge Verbindung. Noch heute wird die Schloßkapelle von der evangelischen Kirchengemeinde Botnangs betreut.
1765 quartierte Herzog Carl Eugen 50 Gipser zum Bau von Schloß Solitude bei freier Kost und Logis in Botnang ein. Die Botnanger selbst mussten harte Frondienste leisten.

Botnang war als Wäscher- und Bleicherdorf für Stuttgart bekannt geworden. Mit der zunehmenden Industriealisierung Stuttgarts änderten sich auch die Bedürfnisse und Botnang wurde mehr und mehr zur Arbeitersiedlung. Landwirtschaft und Gärtnereien wurden rückläufig. 1914 erfolgte die Straßenbahnanbindung an Stuttgart. Am 1.April 1922 wurde Botnang schließlich an Stuttgart eingemeindet. Die erste danach erfolgte Einwohnerzählung 1925 ergab 4579 Einwohner. Heute zählt Botnang mehr als 13000 Einwohner.

Das Botnanger Wappen:

Aufgrund einer Wappenanfrage bei der Archivdirektion Stuttgart im Jahre 1919, bei der festgestellt wurde, daß es weder Dienstsiegel noch einen sonstigen Beleg für ein Bildkennzeichen Botnangs gab, wurde von dort das Wappen, ein Keiler zwischen zwei Laubbäumen (die als Buchen interpretiert werden) vorgeschlagen. Das Motiv kam in Anlehnung an die Wildparke, bzw. den Schwarzwildpark, von König Friedrich I. 1815/1816 angelegt, zustande. Mit der Eingemeindung am 1.4.1922  ist es als offizielles Bildkennzeichen erloschen, wird aber traditionell in heimatkundlichen Veröffentlichungen und bei verschiedensten Veranstaltungen verwendet.